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Dream ~ Chapter 4

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Description

:bulletyellow: Der Tag, an dem alle Träume wahr wurden :bulletyellow:
~ Kapitel 4 ~

Als Sky auf ihrem Fahrrad in die Einfahrt des ehemaligen Gnadenhofes gefahren kam - müde und mit zerzausten Haaren - war kaum jemand da. Nur Nana, die die junge Rappstute Nocturne auf dem Grasplatz ein paar Dressurübungen ritt. Sie hielt den Kopf gesenkt, man sah ihr an, wie schwer es ihr fiel, sich zu konzentrieren. Trotzdem ging Nocturne ausgezeichnet, bemühte sich bei jedem Schritt, reagierte auf feinste Hilfen. Sie brauchte noch eine grundlegende Dressurausbildung, bevor sie umfassend in der Vielseitigkeit ausgebildet werden konnte, aber Sky war sicher, dass sie das alles sehr schnell meistern würde.
Sie merkte, wie ihre Gedanken abschweiften, aber trotzdem musste sie über die beiden lächeln. Sie besaßen eine langwährende, feste Bindung, wie bei ihrem Skywalker und ihr selbst, oder wie bei Windmill und… sie musste schlucken.
Als Nana das ankommende Fahrrad bemerkte, parierte sie zum Halten durch und rief dem Mädchen zu: „Sky, hallo! Wo kommst du denn her?“
Die Angesprochene lehnte ihr Fahrrad an den Zaun und kam dann näher. Aus der Nähe konnte sie sehen, wie Nana versuchte, sich zu einem müden Lächeln zu zwingen.
„Ich war gerade im Krankenhaus.“, sagte sie düster.
Der Gesichtsausdruck des blonden Mädchens veränderte sich sofort. Mit Augen voller Schmerz und Mitgefühl schwang sie sich vom Pferderücken und führte die Stute zum Zaun.
„Wirklich? Wie geht es ihm?“
„Gut… ich meine, nein, überhaupt nicht gut… er wird mit größter Wahrscheinlichkeit… nie wieder laufen können, und…“ Sie stockte, presste die Hand vor den Mund, um nicht gleich wieder weinen zu müssen, und schaute zu Boden.
„Entschuldige“, sagte sie mit brechender Stimme.
Ein paar Momente war es still, totenstill im ganzen Tal. Sonst hörte man auf dem Hof immer Unmengen an verschiedenen Geräuschen, Lachen, Erzählen, Pferdewiehern, das Stampfen ihrer Hufe, das Mahlen ihrer Zähne beim Fressen, Vogelgezwitscher… aber heute schien die ganze Welt den Atem angehalten zu haben, alles schien betroffen und hoffnungslos zu schweigen.
Die Stimmung war düster und auch der leichte Nieselregen pladderte pausenlos auf sie herab.

Die beiden Mädchen standen schweigend voreinander, Sky, die wieder mit den Tränen kämpfte, und Nana, die auch um ihre Fassung rang. Ihre Freundin tat ihr so leid! Sie war ja nicht einmal dabei gewesen, als es passierte, und Nana konnte nachvollziehen, wie nahe es ihr gehen musste, einen guten Freund so sehen zu müssen.
Anstatt etwas mehr oder weniger Hilfreiches zu sagen, nahm sie ihre Freundin einfach in den Arm und drückte sie fest, wobei sie merkte, dass auch ihre Augen feucht wurden.
Nach ein paar langen Augenblicken löste sich Sky aus der tröstenden Umarmung und sah Nana dankbar an.
„Danke…“ Sie lächelte schwach, aber ehrlich, und sagte leise: „Manchmal kommt es mir so vor, als hätte ich gar keine Tränen mehr übrig… dabei bin ich es ja nicht einmal, die im Krankenhaus liegen muss! Ich bin mir sicher, dass Will viel besser damit umgehen kann als ich…“
Sie schaute in den Himmel, der immer noch so düster und wolkenverhangen war wie vor einer halben Stunde, als sie vom Krankenhaus aufgebrochen war.
„Er hat einfach einen viel stärkeren Glauben als ich.“, fügte sie leise hinzu.
Nana berührte ihre Freundin tröstend am Arm.
„Wollen wir vielleicht eine kleine Runde reiten, dann kommst du auf andere Gedanken.“
Sky schüttelte den Kopf. „Ich hab meine Reitsachen gar nicht dabei, eigentlich bin ich nur gekommen, um mich ein bisschen um Windmill zu kümmern.“
Nanas Miene hellte sich auf. „Ja, mach das! Sie ist schon den ganzen Tag am Wiehern, ich glaub, sie ist einsam. Ich hätte sie ja geputzt, aber du kennst die Gute ja - ich glaube, sie kann mich nicht leiden.“
Sky musste schmunzeln. „Denk ich nicht.“
„Naja, jedenfalls hat Anne sie dann rausgelassen, und sie hat sich eine Runde abreagiert. Wenn du willst, komm ich mit und helfe dir.“
Sky widerstrebte der Gedanke ein wenig, aber sie nickte.
Gemeinsam lockten sie die Zweibrückerstute von der Weide, putzten sie sehr gründlich, bis sie glänzte, was sie sehr genoss, und kratzten ihr die Hufe aus. Sky liebte dieses Pferd, als wäre es ihr eigenes, sie fragte sich die ganze Zeit, ob Windmill wohl wusste, was passiert war, ob Pferde ein so feines Gespür hatten…? Die Fuchsstute schien so aufgewühlt, so rastlos…

Später nahmen die beiden Mädchen sie zusammen mit Nocturne mit auf die Weide und setzten sich plaudernd dazu. Die beiden Stuten vertrugen sich gut und grasten am Führstrick dicht Seite an Seite.
Hin und wieder kam Windmill zu Sky, stupste sie an, und bekam ein Leckerli. Nana musste darüber lachen, worauf Sky mit einem „Siehst du, wie gut wir uns verstehen“-Blick antwortete.
„Ihr seid euch einfach total ähnlich, ihr zwei Divas.“, lachte Nana.

„Inwiefern das?“, gab die Diva grinsend zurück und streichelte Windmill sanft die Nüstern.
„Ihr seid beide zickig, überaus ehrgeizig, ihr hasst Dressur, aber vor allem…“
Nana zögerte, verschwörerisch grinsend. Sky hob die Augenbrauen. „Vor allem?“
„Vor allem seid ihr beide furchtbar verknallt in denselben armen Jungen namens Willem.“
Kichernd hob sie einen Arm, um den gespielten Boxhieb einer knallroten Sky abzuwehren.

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Characters featured:
Sky Fuchs, a very helpful person
Nana Hartmann, her good friend
Windmill, a lonesome horse
Nocturne, a talented filly

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story's going on ^^
how I love the pic! oh my Windmill ♥

Art, story, characters, (c) by me, no ref used
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© 2012 - 2024 Shotechi
Comments21
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agata507's avatar
Oh God, I can never ignore your background! :D
I love it! :heart: And colours: soft, warm... AMAZING.
Horse is absolutely awesome! Really naturalistic!
I wish that I learn German too short to understand the story ... :saddummy: